HYPNOSE-THERAPIE

Hypnose im 19.Jh.

Als ich meine Hypnose-Ausbildung absolvierte, wurde uns auch ihr kleinster Teil, die sog. Show-Hypnose, die Demonstration auf der Bühne, beigebracht. Du weisst schon: „Ein Schnippen mit den Fingern, ein mysteriöses Murmeln, der Kopf der Versuchsperson fällt nach vorne, der Hypnotiseur wedelt mit der Hand vor ihren geschlossenen Augen herum, die Show beginnt.“ Für ein grösseres Publikum mag das zwar interessant und spannend sein, doch der Nutzen begrenzt sich auf eine gewisse PR und hat der therapeutischen Hypnose leider mehr geschadet als geholfen. Viele Menschen denken man sei in Hypnose abgeschaltet und fremdbestimmt. Doch das stimmt für die klinische Hypnose nicht. Der Klient kann die Sitzung jederzeit unterbrechen.

Der Begriff Hypnose stammt vom griechischen Wort hypnos (Schlaf) ab, doch mit Schlaf hat der Trancezustand wenig zu tun. Was genau bei Hypnose im Gehirn geschieht, ist noch nicht vollständig bekannt. Neuropsychologische Untersuchungen mit Hilfe bildgebender Verfahren zeigen, dass die Aktivität bestimmter Gehirnareale während der Hypnose reduziert ist. So sind in Trance zum Beispiel die Regionen, die für die Wahrnehmung zuständig sind, ausgeschaltet, während die für Gefühle und Phantasie zuständigen Areale sehr aktiv sind – so als würde man tatsächlich gerade etwas fühlen, sehen oder erleben. Die Bereiche in denen Angst und Schmerz verarbeitet werden, sind dagegen unter Hypnose nicht aktiv. Messungen der Gehirnströme zeigen, dass Schmerzreize zwar ins Gehirn weitergeleitet werden. Der Reiz wird aber anders verarbeitet und dringt nicht ins Bewusstsein. So kann Hypnose gespeichertes, erlerntes Schmerzempfinden (physisch und emotional) verändern, lindern oder sogar löschen. Seriöse Therapeuten können mit Hypnose viel bewirken.

Ich selbst verwende in meiner Praxis weder die Blitz- oder Showhypnose noch die Tiefen-Hypnose, die überlasse ich den erfahrenen Fachkräften der Psychotherapie. Ich arbeite in der leichten Trance-Hypnose mit Musik, Singen, geführtem Visualisieren, Bilder-träumen, Symbolen und Archetypen aus Märchen und Mythen. Nach der Behandlung schlage ich dem Klienten gerne vor ein Bild dieser Erfahrung zu malen, um es nach einigen Tagen selbst zu deuten.

Bleibt gesund und wild! Béatrice

Die Moral von der Geschicht……….

Zitat: „Was hinter dir liegt und was vor dir liegt sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was in dir liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt nach aussen in die Welt tragen, geschehen Wunder.“ (Henry David Thoreau)

Praxis: Rollenspiel

Such dir ein kurzes Märchen aus (z.B. aus Tausend und eine Nacht), lies es sorgfältig durch. Wähle nun eine Figur aus, die dich speziell anzieht; es muss nicht immer die Hauptrolle sein, auch der Bösewicht kann faszinierend wirken. Du kannst dir als Begleitung eine schöne , entspannende Musik aussuchen. Beginne nun das Märchen vom Anfang an durchzudenken und stelle dir dabei vor, wie du dich in der ausgesuchten Rolle fühlst, wie du dich bewegen möchtest: stimmt sie für dich? macht sie dir Angst oder empfindest du Lust? was würdest du anders machen? stimmt der Ablauf für dich? würdest du dir eine Person oder ein Tier als Weggefährte wünschen? Setze deiner Phantasie keine Grenzen, lass sie die Führung übernehmen, du kannst das Märchen nach Wunsch verändern, fühle jedoch jedesmal tief hinein, ob die Änderung für dich stimmt. Wie fühlst du dich am Ende? Besser, schlechter? Was hat die Rolle dich gelehrt?

Foto: Internet

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