EMDR-Traumatherapie

(Eye Movement Desensitization and Reprocessing)

EMDR wurde 1987 von Francine Shapiro (USA) entwickelt. Schon in den frühen Jahren der Entwicklung von NLP entdeckte Richard Bandler die Verbindung zwischen Augenbewegungen und Denkmustern sowie Vorgängen im Gehirn. In Folge konnte gedeutet werden, dass die Bewegung der Augen immer mit Information in Gehirnregionen in Verbindung steht und verarbeitet wird. Francine Shapiro entdeckte die Wirksamkeit der Augenbewegung eher durch Zufall. Während eines Spazierganges stellte sie fest, dass sich durch gezielte Blickrichtung nach oben ihre Gefühlsintention zu einem Problem veränderte und sich eine Besserung einstellte. Mit diesem Hintergrund war EMDR geboren und eine längere Phase wissenschaftlicher Studien begann. Dahinter stand die Annahme, dass durch Traumen entstandene Blockaden mittels gezielter Augenbewegungen gelöst und Prozesse im neuronalen Netzwerk wieder aktiviert und neue Verbindungen geschafft werden können. Das Problem verliert an Intensität und die Informationsverarbeitung im Gehirn wird beschleunigt. Die dafür von Shapiro geprägte Bezeichnung „Accelerated Information Processing“ (AIP) kommt dem Begriff der „mentalen Reorganisation“ gleich. Die Bewegungen der Augen werden in einer Rechts-Links Kombination ausgeführt. Dabei führt der Therapeut die Augen des Klienten mit zwei Fingern seiner Hand. Francine Shapiro behandelte viele Jahre Kriegsveteranen mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS).

Indikation: EMDR kann erfahrungsgemäss erfolgreich eingesetzt werden bei folgenden Indikationen:

  • Reaktionen auf Traumatisierungen (PTBS)
  • Bewältigung von Unfallfolgen
  • Bewältigung von traumatisierenden Trennungen
  • Extreme Trauerreaktionen
  • Ängste / Phobien / Panikstörungen
  • Chronische Schmerzen
  • Psychosomatische Störungen
  • Zwangshandlungen / Zwänge

Bleibt gesund und wild! Béatrice

Die Moral von der Geschicht………

Zitat: „Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie“. (Erich Kästner)

Praxis: Der sichere Ort

Verändern wir mal diese Phantasie! Baue Dir einen Schutzraum. Setz dich hin, schliesse deine Augen, atme ein paar Mal tief ein und aus, bis du fühlst, wie du dich zu entspannen beginnst. Projizier dich nun an einen besonders schönen Ort. Es kann ein Ort in deiner Erinnerung sein oder einen deiner Phantasie. Fange nun an diesen Ort mit all deinen Sinnen zu erfassen. Du nimmst jedes Detail mit deinem inneren Auge wahr, die Farben, die Formen, das Wetter, den Raum, die Pflanzen, die Tiere, die Menschen, male dir diesen Ort besonders genau aus. Dann konzentriere dich auf deine Ohren, was hörst du? Spricht jemand? Hörst du Naturgeräusche? Meeresrauschen? Musik? Lachen? Das Bellen eines Hundes, usw. Nun versuchst du zu riechen, riechst du Blumen in deiner Nähe oder Essens-Düfte? Salz in der Luft oder Lavendel-Essenz? Versuch möglichst angenehme Düfte zu imaginieren. Wie ist es mit dem Schmecken? Stell dir dein Lieblingsessen vor, das auf dich wartet, ein wunderbares Eis oder ein Glas Sekt im Strandcafé, deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Zum Schluss gehst du noch ins Fühlen über: die Sonne auf deiner Haut, ein leichtes Lüftchen vom geöffneten Fenster, das Fell deiner Katze, den Druck einer liebenden Hand. Wenn du deinen Schutzraum fertig gestaltet hast, geh nochmal tief rein in das Gefühl von Geborgenheit, Harmonie, Vertrautheit und Ruhe. Atme zum Schluss noch ein paar Mal tief ein und aus. Jetzt darfst du deine Augen öffnen, du bist beschützt. Suche diesen sicheren Ort auf, wenn die Angst wieder mal hochkommt!

Foto: Béatrice Mathez

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