Der kinesiologische Muskeltest

Der Muskeltest ist ein Biofeedbacksystem wie es auch andere gibt, z.B. Messung der Hautoberflächenspannung oder der Pulsfrequenz. Jedoch ist der Muskeltest das einzige Biofeedbacksystem, bei dem der Getestete die Veränderung am eigenen Körper spürt. Er funktioniert aufgrund des Wechselspiels von Unterbewusstsein und Muskelsteuerung. Unser Unterbewusstsein reagiert auf Reize, unter anderem dadurch, dass es über das vegetative Nervensystem Reaktionen unserer Muskeln hervorruft.

Die Kinesiologie geht davon aus, dass psychische, strukturelle sowie ernährungs- und stoffwechselbedingte Faktoren den Energiefluss des Körpers und somit das körperliche, seelische und geistige Erleben beeinflussen. Die kinesiologischen Muskeltests spiegeln den Zustand des energetischen Gleichgewichts und machen ihn sicht- und erlebbar. Sie sind das zentrale Arbeitsinstrument der Kinesiologie, mit denen die Wirkung äusserer und innerer Einflüsse (Gedanken, Handlungen, Gefühle, Stressoren etc.) auf den Organismus getestet wird. Sowohl belastende als auch fördernde Einflüsse haben Veränderungen des Energieflusses und der Muskelspannung zur Folge, die über Muskeltests wahrgenommen werden können.

Zur Geschichte des Muskeltestens

Schon vor 2000 Jahren hat Hippokrates das Muskeltesten genutzt, um neurologische Verletzungen bei Soldaten zu diagnostizieren (Klinghardt, 2002). Chiropraktiker und Physiotherapeuten testen Muskeln, um ihre Funktion und Effektivität zu überprüfen. Das heute praktizierte Muskeltestverfahren bezieht sich auf die Veröffentlichungen von Kendall und Kendall (1971).

Den präzisen Beobachtungen des Chiropraktikers Dr. George Goodheart ist es zu verdanken, dass die Zusammenhänge zwischen Muskulatur und Meridiansystem bzw. dem Körperenergiesystem entdeckt und weiter erforscht wurden. Daraus hat sich das inzwischen weite Feld der Kinesiologie entwickelt. Der kinesiologische Muskeltest ist die gemeinsame und damit verbindende Technik für sämtliche kinesiologischen Methoden und damit die wichtigste Arbeitsgrundlage für Kinesiologen.

2017 wurde der Muskeltest durch die Studie von Dr. Anne Jensen belegt.

Wegen der energetischen Verbindung zwischen Muskeln und Körperenergiesystem kann der Muskeltest als körpereigenes Feedbacksystem genutzt werden. Der so getestete Muskel wird Indikatormuskel genannt. Die Muskelreaktion ist eine direkte Antwort auf die aktuelle Fragestellung. Allerdings kann die Wiederholung des Muskeltests an unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Tages- oder Jahreszeiten oder durch unterschiedliche Tester bei der gleichen Testperson und zu demselben Anliegen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Der Muskeltest ist individuell und subjektiv, weswegen sein wissenschaftlicher Nachweis, z.B. in Form eines Doppelblindversuches bislang unmöglich ist.

Der kinesiologische Muskeltest ist zum einen nutzbar, um innerkörperliche Blockaden oder Unausgewogenheiten zu entdecken und zum anderen, die eigene emotionale und mentale Verfassung zu erkennen. Das Erleben eines starken oder schwachen Muskels hilft dem Klienten, sich besser zu spüren, körperliche Reaktionen wahrzunehmen und diese mit gewissen Lebenssituationen oder Erfahrungen in Verbindung zu bringen. Diese Form der Kommunikation mit dem eigenen Körper lädt zu mehr Selbstvertrauen und besserem Selbsteinschätzungsvermögen ein.

Getestet werden, z.B.:

  • Medikamente
  • Allergien und Unverträglichkeiten
  • Funktionsstörungen
  • Energetisches Ungleichgewicht
  • Meridiane und Akupunkturpunkte
  • Blockaden auf der körperlichen, emotionalen und geistigen Ebene
  • Stress jeglicher Art, aber auch präzises Stress-Feedback bestimmter Gehirnregionen
  • Hilfsmittel zur Unterstützung der persönlichen Entwicklung, usw.

Da auch von der „Kunst des Muskeltestens“ gesprochen wird, ist klar, dass diese Methode geübt und praktiziert werden will. Das Wissen über die anatomisch-physiologischen Zusammenhänge zur praktischen Anwendung des Muskeltests ist Teil einer kinesiologischen Ausbildung.

Bleibt gesund und wild! Eure Béatrice

Die Moral von der Geschicht……

Zitat: „Wer immer auf die Nase fällt, der übt zu wenig auf der Welt!“

Praxis: Der kinesiologische Selbsttest

Sie halten Zeigefinger und Daumen an beiden Händen zusammen. Sie schieben diese gebildeten Fingerringe ineinander, so dass es wie ein Kettenglied aussieht (s. Bild).Versuchen Sie nun diese „Kettenglieder“ auseinander zu ziehen. Sie spüren wie viel Kraft Sie haben. Sagen oder denken Sie nun Ihren richtigen Vornamen z. B. ich heiße Gabriele und versuchen Sie wieder, die Fingerringe auseinander zu ziehen. Sie werden die Finger auch gegen starken Zug zusammenhalten können, weil Ihr richtiger Name keinen Stress im Nervensystem auslöst. Sagen oder denken Sie nun einen falschen Namen z. B. ich heiße Hans und versuchen Sie nun die Fingerringe auseinander zu ziehen. Sie werden sie nicht zusammen halten können, weil ein falscher Vorname Stress im Nervensystem auslöst, der Stressimpuls in die Muskulatur geht und Sie den Muskel nicht mehr willentlich halten können.

Überlegen Sie nicht zu viel, üben Sie mit was auch immer, z. B. „Ist dieser Apfel für mich verträglich“. Können Sie die Fingerringe halten, bedeutet es: „Ja, dieser Apfel ist für mich verträglich“. Können Sie die Fingerringe nicht halten, bedeutet es: “ Nein, Dieser Apfel ist für mich nicht verträglich“. (Gabriele Berg)

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